Gesprächsrunde „Demokratie will gelernt sein!“ mit KMK-Präsident Holter
Wie verändert sich der Auftrag der Demokratiebildung an Schule in der heutigen Zeit? Mit welchen Erwartungen treten Kinder und Jugendliche an Partizipation in Schule heran? Und die Vermittlung welcher Kompetenzen ist notwendig, um SchülerInnen als mündige Bürgerinnen und Bürger einer digitalisierten Gesellschaft zu stärken?
Was Demokratiebildung an Schule heute braucht
Was Demokratiebildung an Schule heute braucht – das wurde am 5. Dezember 2018 im Hauptstadtbüro der Vodafone Stiftung diskutiert. Auf dem Podium: Helmut Holter, Präsident der Kultusministerkonferenz, Prof. Dr. Anne Sliwka vom Institut für Bildungswissenschaft an der Universität Heidelberg und Lucas Valle-Thiele vom Landesschülerausschuss Berlin. Moderiert wurde die Diskussion von der Journalistin Jeannette Otto.
Für das Jahr seiner Präsidentschaft in der Kultusministerkonferenz hatte Helmut Holter den Schwerpunkt auf das Thema Demokratie gelegt. Über die Bedeutung von Demokratieerziehung in der heutigen Zeit bestand Einigkeit unter den Podiumsteilnehmenden, aber mit durchaus unterschiedlichen Lösungsansätzen. So plädierte Helmut Holter für eine Verankerung von Demokratiethemen in der Lehrkräfteausbildung. Anne Sliwka von der Universität Heidelberg wünschte sich mehr Verbindlichkeit durch feste Standards bei der Demokratiebildung an Schulen. Außerdem betonte sie die besondere Rolle der Lehrkräfte: „Am Beamtenstatus der Lehrerinnen und Lehrer hängt der Auftrag, das Grundgesetz zu verteidigen. Jeden Tag im Unterricht und in jeder Situation, in der es infrage gestellt wird“.
Eindrücke der Veranstaltung
Schülerinnen und Schülern mehr Vertrauen schenken
Der einzige Schüler in der Runde, Lucas Valle-Thiele vom Landesschülerausschuss Berlin, unterstrich den hohen Wert von Partizipation durch Schülerinnen und Schüler. Dieses Thema ließe man oft unter den Tisch fallen, sagte er aus seiner Erfahrung. Daher wünscht er sich, „dass die Politik die Rahmenbedingungen schafft, um Schulen demokratischer zu machen und dass Schülerinnen und Schülern mehr Vertrauen geschenkt wird“.
Am Ende der Diskussion äußerte KMK-Präsident Holter seine Hoffnung, dass das Thema Demokratiebildung nicht nur in diesem Jahr „kurz aufgeflammt ist und dann in Vergessenheit gerät – sondern als Dauerthema virulent und im Bewusstsein bestehen bleibt“. Und ergänzte: „Die Demokratie tagtäglich zu leben und auch zu verteidigen, das müssen wir Erwachsene auch den Kindern vorleben“.